buch 434 / weinblätter / lithographie



büchlein 434 ist voll geworden, also: prägedruck von holzlettern auf den vorder- und den hinterdeckel (ganz oben: probedruck von hinten). pickerl drauf und ins archiv.



wer erinnert sich noch an den austreibenden weinstock im hof von b14 — vor einem guten monat? (siehe vorigen blog-beitrag). dieser tage bereits erste ernte, und zubereitung, foto bevor die paradeissauce drüberkam !


und eine lithographie gedruckt.

erdäpfel / corona / special edition



wunderbare blütenpracht im atelier-garten. aber ohne einheizen ging bisher gar nichts. die werkstatt b14 ist irgendwie verwaist, ein bissl trostlos beinahe. mehr frühling(shafte temperaturen), dazu weniger corona und die kommende special edition wäre gerettet.



so aber werden wir sie auf sommer-ende/ herbst-beginn verschieben (müssen). im prinzip gilt alles wie immer, abgesehen von den jeweils aktuellen corona-regeln. basis-informationen sind auf der — ansonsten grauenhaft vernachlässigten — website zu finden.



bis dahin gibt es vielleicht schon frische ware für die feuerstelle im hof der werkstatt: habe ein (ziemlich niedriges) hochbeet angelegt, vier erdäpfel vorgekeimt und der erde anvertraut. schaumaramal.
die maße des hochbeetes, für interessierte typograph/inn/en notiert: höhe 20 cicero, breite 55, tiefe 41 konkordanz.


und der weinstock treibt aus. immerhin.

neues jahr / neues büchlein / neues titelbild


der winter wollte kein ende nehmen. als ich die eiskalte werkstatt betrat, sprangen mich aber die holzlettern an wie eh und je, sprachen: druck die neujahrskarte — und fügten sich zu einem bild.




ich heizte den kaminofen, bereitete kräutertee (adventzauber?) und druckfarbe und riss büttenpapier — gegen abend war die auflage gedruckt. prosit neujahr !




der duft der druckfarbe ! nachdem büchlein 432 voll geworden war, bekam es auf den umschlag drei ziffern — auch die fügten sich ganz von allein zusammen und füllten exakt die freie fläche aus. zauberei, würde p. sagen.



dann kam büchlein 433 an die reihe, also eigentlich: nach dem binden unters messer. womit die neue druck- und buchbinde-saison eröffnet wäre. und nach drei jahren gönne ich diesem blog ein neues titelbild, siehe ganz oben.

symposion baumühle 2020



aus gegebenem anlass,
wie frau/man so schön sagt, nun doch noch ein kleiner nachtrag vom letztem sommer. der anlass: »welche druckplatten warten denn noch immer auf farbe?« werde ich gefragt.



beim sommer-symposion in der baumühle sind 8 druckplatten entstanden, von denen war die rede, liebe a. — jene, die noch immer auf farbe warten und darauf, dass ihnen im bett der vandercook-presse ein bogen büttenpapier auf die eingefärbten strukturen gepresst werde.



ich? sentimental: es war so wunderbar dort zwischen natur und kultur. irgendjemand sagte (wegen corona): eigentlich wie immer, nur ohne schmusen … beim heraussuchen der fotos finde ich phantastische aufnahmen aus dem »lockdown-jahr«: fischen, schwammerlsuchen, kochen, braten, backen, lagerfeuer, sonnenuntergänge — nein, schluss jetzt, alter, sentimentaler idiot. druck’ deine platten !

kraut / tusche / bücher / backrohr


nachdem sich dezente hinweise häufen, der b14-werkstatt-blog halte diesmal einen ziemlich langen winterschlaf (also eigentlich dauerschlaf), muss ich wohl ein bisschen disziplinierter werden, corona hin, corona her.


aber wo anfangen? ich lasse das jahr 2020 einfach weg und beginne meinen kleinen winterbericht (zwölf tage vor frühlingsbeginn) beim kraut einschneiden. sauerkraut — inzwischen vergoren, und schon verspeist.


auch das passiert in der küche: tusche, wasser, bambusfeder, pinsel, papier.

im studio: die bücher der letzten beiden jahre ins archiv verfrachtet.


beim herumwerken im garten der werkstatt ein unerwarteter fund — der führt natürlich wieder in die küche …



… bzw. ins backrohr.

nistkästen / brot / sommerküchen-start


eigentlich ist ja alles wie immer — solange ich nicht den radioapparat einschalte oder ins internet schaue: corona, corona, corona.
nachdem also alles werkstatt ist, diesmal nistkasten-bau, brotbacken und start der sommerküche.


nisthilfen für halbhöhlenbrüter und klassische nistkästen für singvögel.
die häuschen aus sägerauen brettern erhielten dann noch dächer aus alten offset-druckplatten — und die nistkästen, auf empfehlung von dieter m., einflugloch-verschmälerungen zur katzen-, marder- und eichkatzl-abwehr.


dem einkaufsverbot sei dank: anstatt aufhänge-ösen, ringschrauben etc. aus der eisenhandlung ganz einfach kleiderbügel verwendet: sehr stabil und pflegeleicht.


nistkasten im garten des ateliers (davor, hängend, die schilfrohr-ernte 2019) …


… und »eingebaut« in die holzschar im hof der druckwerkstatt b14.


in letzter zeit hat sich eine praktische routine ergeben: am vortag des backens hole ich den sauerteig aus dem kühlschrank und füttere ihn; am morgen folgt der ansatz eines germteiges. gegen abend dann, je nach bedarf / rezept / stimmung, die vermischung und fertigstellung des teiges — oder der teige.


dann entstehen (zum beispiel) zwei pizze und ein dinkel-vollkornbrot.



in der osterwoche die sommerküche wieder eröffnet: zum premierensprudel knusprige karpfenfilet-streifen, als nachspeis’ kärntner reindling und waldviertler ei. prost mahlzeit, bleibt gesund — und entspannt.


als draufgabe nocheinmal brot: hybrid aus würzigem roggenbrot und südtiroler schüttelbrot.

ps: der druckgraphik-workshop ist verschoben, zumindest bis zum herbst. oder bis 2021.

buchcover-letterpressdruck mit buchbinder-spindelpresse


die verführerischen vorfrühlingstage locken mich in die werkstatt – überall blumen – die straßen leergefegt !


unter dem glasdach springt mich die schwere buchbinder-spindelpresse an: hier könnte ich das cover von buch 421 im nachhinein mit holzlettern bedrucken: kein limit bei der druck-/schrifthöhe …


der titel stand ja schon seit längerer zeit fest: er stammt aus dem abschluss-statement meines arztes bei der vorsorgeuntersuchung.


beim ausbinden des satzes verschieben sich die lettern (wegen des herausragenden »ü«) und die frage der typographischen gestaltung stellt sich sohin überhaupt nicht.





der frisch gedruckte text verbindet sich unlösbar mit dem linoldruck vom vorjahr. er will ja gar nichts anderes, in zeiten wie diesen: geborgenheit, verbundenheit, und verwirrung.

2020 nach 2019 / 422 vor 421


im hof der werkstatt wächst aus dem alten jahr das neue. und büchlein 421 ist voll – aber nicht fertig: es bekommt noch einen gedruckten titel, gelegentlich. viel zu groß für unterwegs, passte es nicht in mein umhängtaschl mit dem standard-equipment – also das neue muss kleiner sein.


gestern fand ich ein altes (leeres) schulheft aus den 1980er-jahren und bastelte daraus büchlein 422.




zwei graupappen auf den heftumschlag geklebt, zwei stückchen niederländerband durch die haftln gezogen und angeklebt, zuletzt einen umschlag hinzugefügt (schweizer broschur: nur an den hinteren deckel geklebt).

winterschlaf / kartendruck / frühlingserwachen


seit beinahe drei monaten kein blog-beitrag – was hat das zu bedeuten? soviel arbeit im studio? keine zeit? winterschlaf? – wahrscheinlich von allem ein bisschen.




der winterliche rückzug ins gemütliche haus bietet freilich andere freuden als frühling/sommer/herbst in garten, wald und flur:
brot backen (allmählich geraten mir auch vollkorn-dinkel-ciabatta und -focaccia ganz gut); kürbis fermentieren, schnaps brennen – und (überraschung!) ein vergessenes fässchen most entdecken und von ganz allein entstandenen feinsten apfelessig abfüllen, zum beispiel.




in knapp zwei wochen frühlingsanfang. neubeginn.
es wurde höchste zeit, meine neujahrskarte zu gestalten, zu setzen, zu drucken und an alle weihnachts-/neujahrskarten-senderinnen zu verschicken.


auch weinstöcke und obstbäume sind beschnitten. das leben ist die höchste (und vielleicht einzige) kunst …


… wenn nur das viele kramuri nicht wäre. oder zumindest übersichtlich geordnet – da steht mir noch einiges bevor.

und dass ich nicht vergesse: die kommentarfunktion in diesem blog habe ich ausgeschaltet – zu viel spam. eventuelle nachrichten also bitte per mail direkt an mich:
andreas@ortag.at

hagebuttenwein-ansatz / traubenmaische / winterruhe


vor einer woche war es höchste zeit, hedscherl zu ernten. an einem trüben, kalten nachmittag flüchtete ich aus dem studio in die freie wildbahn.


ja, es gab noch hagebutten, wenn auch nicht mehr allzuviele. eine hälfte war noch fest, die andere, vom frost gekitscht, zergatschte mir zwischen den fingern. am abend stundenlange hedscherl-putz-meditation.



tage davor, beim aufräumen des werkstatt-hofes, hatte ich noch einige vergessene weintrauben entdeckt – und vorsorglich in einem glas eingemaischt. mit der gärenden traubenmaische impfte ich nun den hagebuttenansatz: die umgewöhnung der hefe von traube auf hagebutte scheint funktioniert zu haben: schon blubbern die hedscherl in der küche vor sich hin.



gestern die werkstatt winterfest gemacht: wasser abgesperrt, frostwächter angesteckt, linden- und birkenholz unter dach gebracht. im hof sieht alles sehr ordentlich, aber auch ein bisschen traurig aus – oder bin das ich? warten auf den winter.




innen alles gut: die traubenmaische gärt. weinreben liegen bereit für das kommende frühjahr (fragolino, aus der toskana – für alle, die den weinstock in b14 nicht kennen). die farbsteine warten auch.
und hier der blick ins fass: maischegaerung_b14